Alles. was ich für dich fühle von Nora Welling
Im Rahmen einer Leserunde bei Lesejury.de dufte ich ein Rezensionsexemplar von "Alles, was ich für dich Fühle" von Nora Welling lesen und möchte mich herzlich für die Möglichkeit, an dieser Leserunde teil zu nehmen, bedanken.
Bevor ich meine Rezension beginne, möchte ich anmerken, dass das Buch ein wirklich schwieriges Thema behandelt und dies ggf nicht für jedermann etwas ist.
Schon am Anfang ist eine ganze Menge los. Wir befinden uns in Andalusien, wo die deutsche Psychologin Linda den Vater ihres letzten Patienten aufsuchen will, um den letzten Willen von diesem zu erfüllen
Doch es ist genauso eine Flucht, denn Linda hat nach Jannis Tod alle Brücken Abgerissen. Denn sie plagen Schuldgefühle…gegenüber Jannis, aber vorallem gegenüber einem Unfall, bei dem sie selbst noch fast ein Kind war.
Doch auch bei Damiàn ist nicht alles eitel Sonnenschein.
Obwohl Linda selbst eine Menge emotionales Gepäck mit sich rumschleppt, gibt sie nicht beim ersten Widerstand auf, sondern bleibt und kämpft weiter. Natürlich fordert ihr das einiges ab… Doch ich finde, dass sie das großartig macht. Auch als Psychologe ist man vor solchen Dingen nicht gefeit und ich finde es gut, wie sie dargestellt wird. Ich empfinde sie schon jetzt als sehr starken Charakter und ich glaube, dass sie selbst nicht weiß, wie stark sie eigentlich ist. Am Ende muss sie sich selbst vergeben und ich weiß, dass sie das wird. Ich finde, dass ihr Charakter ein wirklich gutes Bild über Menschen preis gibt, die in solchen Berufen arbeiten. Denn aller Ausbildung zum Trotz, bleiben es fühlende Wesen, denen auch die ein oder andere schlimme Sache im Leben zugestoßen ist.
Damian ist eher der Typ Vermeidung. Und es ist schon fast komisch, wie er sich in die ganze Situation reinsteigert. Ähnlich, wie bei seinen geliebten Pferden, hat er einen enormen Fluchtinstinkt. Das Raubtier, das er nach außen hin gibt, ist er gar nicht. Das ist nur seine Art, sich zu schützen.
Schon in der Leseprobe war ich vom Schreibstil und auch von der Thematik begeistert. Zu thematisieren, was es mit Menschen machen kann, in deren Umfeld es einen Suizid gab, ist (für mich) mal was neues. Nora Welling schafft es hervorragend, dieses unglaublich schwierige Thema so zu verpacken, dass es wie ein Bach fließt.
Ab Kapitel 6 hatte ich das Gefühl, dass wirklich viele Handlungsstränge aufgemacht werden.
Aber in Hinsicht dessen, dass "Alles was ich für dich fühle" der Auftakt einer Reihe ist (was mir vorher nicht klar war), ist es nur all zu verständlich, dass eine Brücke zu den weiteren Bänden geschlagen werden muss. Dennoch bleibt das als Kritikpunkt auf meiner Liste.
Alles in allem hab ich die Geschichte regelrecht verschlungen. Gerade die Sicht von Linda fand ich sehr spannend und freue mich schon riesig auf den nächsten Band.
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